Familienwochenende im Altenburger Land

Da es so viele Regionen gibt, die wir noch nicht kennen, verbringen wir gerne Wochenenden irgendwo in Deutschland. Diesmal geht es ins Altenburger Land.
Altenburger was? Sicherlich fragt ihr euch (genau wie wir vorher) wo das Altenburger Land denn überhaupt liegt und was man dort als Familie machen kann. Da haben wir nun so einige Tipps auf Lager. Kommt, wir nehmen euch mit!

Das Altenburger Land

Das Altenburger Land liegt im Osten Thüringens, ganz grob zwischen Leipzig und Zwickau. Es umfasst die Region um die Stadt Altenburg.
Hier starten wir unser Wochenende im super modernen „Erlebnisportal Altenburg“ am Marktplatz. Die Kinder grillen voller Begeisterung erst mal ein paar digitale Thüringer Rostbratwürste. Aber Achtung: Don’t ketchup a Bratwurst!

Wir bekommen dank Audio- und Videoinstallationen einen guten Überblick, was es in der Umgebung alles zu sehen und erleben gibt. Auf einer Wand voller Post-Its geben zudem Einwohner der Stadt ihre ganz persönlichen Tipps. Wer mag, kann auch sein Thüringer-Lieblingsrezept mitnehmen. Toll gemacht!

Flugwelt Nobitz

Für die Jungs steht das Highlight der Region schon fest: Die Flugwelt Nobitz. Am Gelände des Flughafens Leipzig-Altenburg zeigt ein Museum die Geschichte einer der ältesten Flugplätze Deutschlands. In der Ausstellung gibt es neben Bauteilen von Flugzeugen, Schleudersitzen und Modellen auch viel über berühmte Personen der Fliegerei zu erfahren. Besonders erwähnenswert sind die Portraits berühmter Frauen der Luftfahrt und die Hindernisse, die sie in der Männerdomäne zu überwinden hatten.
Für mich persönlich als eher wenig technikaffine Besucherin unterscheidet das die Flugwelt Nobitz von anderen Technikmuseen, die ich mit meinen Technikfreaks bisher besucht habe.

Auch für Kinder gibt es Erklärtafeln mit gut verständlichen Erläuterungen zu Flugzeugen, zur Geschichte und technischen Abläufen. Die Tafeln sind so angebracht, dass Kinder sie selbst lesen können, hier hat jemand mitgedacht!

Nach dem Museum wartet aber noch das eigentliche Highlight: Der Außenbereich! Neben Hubschraubern, Doppeldeckern und einigen anderen Flugzeugen steht auf dem Gelände eine Transall C-160 sowie ein U-Bootjäger Breguet Atlantic (ohne genaue Bezeichnungen gibt’s Ärger von meinem Großen). Beide Flugzeuge können wir auch von innen bestaunen.
Im U-Bootjäger ist es die Vielzahl an Instrumenten, Radarbildschirmen und die Späh-Ausgucke, die die Kinder begeistern. Im Transportflieger vor allem der große Frachtraum sowie natürlich das Cockpit, aus dem beide Jungs fast nicht mehr rauszubekommen sind.

Absolute Empfehlung für alle Flugfans, aber durchaus auch interessant für Mamas und Papas, die vielleicht weniger mit technischen Details anfangen können.

Das Museum wird von einem gemeinnützigen Verein betrieben und ist von Ostern bis Ende Oktober an Samstagen, Sonn- und Feiertagen von 10:00-17:00 Uhr geöffnet. Mehr Infos unter: www.fwan.net

Flugwelt Nobitz
Flugwelt Nobitz

Knopf- und Regionalmuseum Schmölln

Von Altenburg aus machen wir einen Abstecher nach Schmölln, einem kleinen Ort mit schönem Marktplatz. Bekannt wurde Schmölln vor allem für seine Knopfproduktion im 19.Jahrhundert als hier sage und schreibe fast 30 Knopffabriken gab. Und so kommt Schmölln auch zu seinem Knopfmuseum. Um ehrlich zu sein, haben wir das vor allem besucht, weil wir uns gefragt haben, was es über Knöpfe zu erzählen gibt, was ein ganzes Museum füllen würde.

Für Kinder gibt es einen von Kindern gesprochenen Audio-Guide und ein passendes Quiz dazu. Was soll ich sagen – Knöpfe finden die Jungs natürlich weniger spannend als Flugzeuge. Aber wir haben tatsächlich etwas gelernt im Museum: Habt ihr schon mal von der Steinnuss gehört? Wir vorher auch nicht. Und schon gar nicht, dass man aus ihr Knöpfe herstellen kann. Und ausgefallenen Schmuck - ein schönes Erinnerungsstück ans Altenburger Land.

Nach so vielen Knöpfen und Flugzeugen knurrt uns der Magen, sodass wir die Gelegenheit nutzen, eine regionale Spezialität zu probieren: den Schmöllner Mutzbraten. Eine Grillspezialität, die traditionell mit Sauerkraut und Brot gegessen wird.

Inselzoo und Großer Teich Altenburg

Das Wetter ist wunderbar hochsommerlich – Zeit für ein wenig Abkühlung.

Auf dem „Großen Teich“ in Altenburg leihen wir uns ein Tretboot und lassen die Füße im Wasser baumeln. So lässt es sich aushalten! Nach ein paar Runden legen wir wieder an und besuchen den einzigen Inselzoo Deutschlands.

Der kleine Tierpark ist besonders mit kleinen Kindern toll. Es gibt einen Spielplatz, Volieren sowie Tier- und Streichelgehege. Die Kinder haben Spaß daran, eines der Minischweine mit einer Bürste zu massieren und die Esel zu füttern.

Der Inselzoo ist von Karfreitag bis Oktober von 8-18 Uhr geöffnet. Im restlichen Jahr von 9-16 Uhr. Kinder haben bis 6 Jahre freien Eintritt, ältere Kinder zahlen 1,50 EUR, Erwachsene 2,50 EUR.

Tretboote sind bei gutem Wetter vor dem Eingang zum Inselzoo halbstündlich oder stündlich ab 2,50 EUR pro Kind, bzw. 5,00 EUR pro Erwachsenem zu mieten.

Unser Kleiner hat noch nicht genug vom Wasser und kühlt sich noch am Brunnen vor der Altenburger Touristeninformation ab. Die können wir übrigens als erste Anlaufstelle empfehlen! Hier bekommt ihr von den netten Mitarbeiterinnen viele Infos und Tipps. Außerdem gibt es Karten und regionale Spezialitäten und Mitbringsel.

Eselfüttern im Inselzoo
Eselfüttern im Inselzoo

Kohlebahn Meuselwitz

Kaum ausgeschlafen, schon steht das nächste Highlight auf dem Programm.
Wir fahren mit der Kohlebahn
Die Schmalspurbahn fährt auf ehemaligen Schienen des Braunkohlebergbaus ab/bis Meuselwitz.

Das Wetter ist wieder hochsommerlich, sodass wir natürlich auf dem offenen Wagen fahren. Der Fahrtwind pfeift durch die Haare, die Kinder halten die Arme raus und lachen sich kaputt, wenn sie einen Ast erwischen. Wir genießen die gemütliche Fahrt entlang von Feldern und Wäldern.

In der Westernstadt Haselbach gibt es einen Zwischenstopp.
Hier bauen Wildwest-Fans eine Kulisse für die jährlichen Westerntage im August auf. Dann soll es sogar Zugüberfälle in Cowboy-Manier geben. Wir werden nicht überfallen und können stattdessen im Saloon Mittagessen, der Westernstadt beim Aufbau zusehen und uns mit den fleißigen Handwerkern unterhalten. Die Kinder haben Spaß an einem alten Rangierwerk, das sie unter Anleitung des Zugführers in Bewegung setzen dürfen.

Von Haselbach geht es wieder zurück nach Meuselwitz. Dort können im Lokschuppen auch noch weitere Loks bestaunt werden. Wir sind mit der Diesellok gefahren. Der Kohlebahnen-Verein hat aber auch noch eine E-Lok und sogar eine aufwendig restaurierte Dampflok in Betrieb.

Die Kohlebahn fährt ab Ostern immer sonntags. Für die Fahrt mit der Dampflok gibt es spezielle Termine und Preise. Während der Westerntage im August fährt die Bahn stündlich.
Kinder bis 3 Jahre fahren kostenlos, Kinder bis 12 Jahre fahren ab 6,50 EUR (Hin- und Rückfahrt), Erwachsene ab 17,50 EUR (Hin- und Rückfahrt). Mehr Infos unter: kohlebahnen.de.

Fahrt mit der Kohlebahn
Fahrt mit der Kohlebahn

Burg Posterstein

Wer jetzt denkt, nach Flugzeugen und Eisenbahn kann nicht noch ein Kinder-Highlight folgen – weit gefehlt!
Für kleine Ritterfans empfehlen wir die Burg Posterstein. Diese bezeichnet sich auch als „Familienburg“, was absolut zutrifft. Wir bekommen eine Schatzkarte, auf der eine Tour durch die Burg eingezeichnet ist. Es gilt, versteckte Rätsel zu lösen. Nebenbei lernen die Kinder (und auch wir Eltern) allerhand über das Leben auf der Burg. Wir können testen, wie schwer ein Ritterhelm oder ein Kettenhemd ist und schauen hinter die ein oder andere geheimnisvolle Türe. Wer mag, kann sich auch als Ritter oder Burgfräulein verkleiden. Die Ausstellung ist unterhaltsam und informativ gestaltet und es macht richtig Spaß, die Burg als Familie zu erkunden. Angesichts des Plumpsklos und der eher unbequemen Ritterrüstung sind wir dann aber doch froh, nicht im Mittelalter zu leben.

Nehmt euch ausreichend Zeit für die Burg. Für größere Kinder gibt es während der Sommerferien immer ein wechselndes Programm. Bei unserem Besuch galt es, einen Kriminalfall zu lösen. Mutige Ritter können außerdem den Burgturm besteigen und bei schönem Wetter weit in die Landschaft nach möglichen Angreifern Aussicht halten.

Die Burg Posterstein ist von März bis Oktober von 10-17 Uhr geöffnet. Achtung: Montags geschlossen! In der Nebensaison gibt es eingeschränkte Öffnungszeiten.
Kinder bis 6 Jahre haben freien Eintritt, ältere Kinder zahlen 4,00 EUR, Erwachsene 6,00 EUR. Es gibt (Mini-) Familienkarten.

Weitere Infos auf der Website der Burg Posterstein.

Burg Posterstein
Burg Posterstein

Übernachtung im Altenburger Land

Wir sind, was das Thema Unterkünfte angeht, eigentlich eher „Team Komfort“. Die Aussage „ich bin da ja nur zum Schlafen“ konnte ich noch nie nachvollziehen. Daher waren wir anfangs offen gestanden etwas skeptisch, in der Jugendherberge zu übernachten. Haben wir als Familie vorher noch nie gemacht. Allerdings ist die Jugendherberge Windischleuba besonders. Hier übernachten wir nämlich in einem alten Schloss. Und, wie wir bei einer Erkundungstour herausfinden, sogar mit echtem Schlossgespenst!
Für unseren Kleinen ein echtes Erlebnis. Der Herbergsvater (Nennt man das noch so?) ist sehr freundlich, die Zimmer sind einfach aber vollkommen ausreichend.
Im Innenhof ist Platz zum Spielen oder abends draußen sitzen.

Selbstverständlich gibt es weitere kleine Hotels, Pensionen oder Ferienwohnungen in Altenburg und Umgebung. Für Wohnmobilreisende stehen Stellplätze und Campingplätze zur Verfügung.

Essen im Altenburger Land

Wir können euch das Restaurant „Kulisse“ in Altenburg wärmstens empfehlen. Das Personal war sehr (kinder-)freundlich und das Essen lecker. Hier könnt ihr auch draußen unter Bäumen sitzen (etwas, das wir als Biergarten-Bayern sehr gerne machen).

Im Restaurant „Reussischer Hof“ in Schmölln haben wir den traditionellen Mutzbraten probiert. Auch hier gab es ein Kindermenü und Malsachen für die Kleinen.
Besonders zu empfehlen: Der vegetarische Flammkuchen.

Weitere Essenstipps findet ihr auf der Website des Altenburger Landes.

Schmöllner Mutzbraten
Schmöllner Mutzbraten

Unser Fazit zum Altenburger Land

Wir hatten ein schönes, sommerliches Wochenende im Altenburger Land. Ohne Probleme hätten wir noch verlängern können, denn wir haben es gar nicht geschafft, alles zu sehen. Wenn ihr könnt, nehmt euch daher vielleicht nicht nur ein Wochenende, sondern 3-4 Tage Zeit.

Die Region hat viel für Familien zu bieten und wir waren begeistert von der Freundlichkeit der Leute.

Wofür wir leider keine Zeit mehr hatten:

  • Wasser-Erlebnispfad Sprotte – Wanderweg entlang des Flüsschens „Sprotte“ mit mehreren Stationen.
  • Ferienprogramm des Residenzschlosses Altenburg
  • Straußenfarm
  • Holler-Hof Jonaswalde – Ziegenhof
  • Werksverkauf Altenburger Spieleladen (denn Altenburg ist bekannt für die Spielkartenfabrik ASS)
  • Naturkundemuseum Mauritianum
  • Wilder Reisen Rallye
  • Sowie die Spielplätze, Seen und Freibäder im Altenburger Land

Alle Infos zu den Aktivitäten für Familien findet ihr auf der Seite des Altenburger Landes.

Jugendherberge Windischleuba
Jugendherberge Windischleuba

Werbehinweis: Unser Besuch wurde unterstützt vom Tourismusverband Altenburger Land e.V.
Unser Bericht ist davon unabhängig, wir äußern unsere Meinung objektiv und offen, denn Ehrlichkeit ist mir bei Empfehlungen für Familien sehr wichtig.


An dieser Stelle vielen lieben Dank an den Tourismusverband. Wir freuen uns, dass wir das Altenburger Land entdecken durften und somit einen weiteren „weißen Fleck“ auf unserer Deutschland-Reisekarte füllen konnten.

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