Hausbootmiete in Irland

Einmal selbst Kapitän sein und mit der Familie auf dem Hausboot unterwegs sein? Das könnt ihr – ganz ohne Bootsführerschein – in Irland.
Wir waren im August auf dem Fluss Shannon im Herzen Irlands unterwegs. Wie das so lief und ob wir einen Hausbooturlaub empfehlen würden, das lest ihr hier.

Familienurlaub auf einem Hausboot

„Es ist so einfach!“ Diesen Satz haben wir vor der Übernahme unseres Hausboots von vielen Seiten gehört. Na denn…

Wir bekommen ein Video gezeigt, ein paar Hinweise auf der Karte markiert, dann geht es aufs Boot. Mit rund zehn Metern Länge eines der kleinsten Hausboote. Ein Mitarbeiter erklärt uns alles an Bord und wir machen eine kurze Probefahrt, inklusive „Einparken“.
Noch Fragen? Nunja, die werden wohl noch kommen.

Ab jetzt sind wir die Kapitäne! Da es schon auf den Abend zugeht, steuern wir die nächste Marina an. Dort wird bereits in zweiter Reihe geparkt. So wird unser erstes Anlegemanöver auch gleich zur Herausforderung. Zwei Anläufe brauchen wir, dann kommt uns zum Glück ein bärtiger Ire zu Hilfe, um uns an seinem Boot zu vertauen. Wir sind sehr dankbar und bekommen gleich ein paar Tipps obendrauf. „Stoppt hier bei Manfred, aber seid hungrig, da gibt es die besten Steaks“ zeigt er uns auf der Karte. Er überlässt uns außerdem einen Adapter für das Frischwasser, der bei unserem Boot zu fehlen scheint. Irische Herzlichkeit!

Die erste Nacht an Bord ist ungewohnt – das Geräusch der Fender, hier und da ein Knarzen. Aber (zum Glück meinerseits) kein größeres Schwanken.

Morgens schaue ich aus dem geöffneten Fenster und eine Ente beäugt mich neugierig. Wartet wohl auf Frühstück. Frühstück gibt es aber nur für uns, zubereitet in der kleinen Küche an Bord.

Wir tuckern weiter zu den Ruinen der historischen Klosteranlage Clonmacnoise. Im zweiten Anlauf klappt auch das Anlegen. Da die Marina so gut wie leer ist, üben wir seitlich anlegen und rückwärts einparken. Wir brauchen einfach mehr Gefühl für das Boot, für die Auswirkung von Strömung und Wind. Als absolute Landratten ist das alles neu für uns.

Unterwegs im Hausboot
Unterwegs im Hausboot

Bei Regen statten wir der Klosteranlage einen Besuch ab. Die Kinder finden „die alten Steine, die da rumliegen“ eher langweilig. Und überhaupt, warum soll man denn an Land gehen, wenn man doch ein Boot hat?

Also legen wir wieder ab und fahren zu unserer nächsten Herausforderung: Eine der Schleusen des Shannon Flusses. Alles kein Problem, die Schleusen sind bemannt und alles, was wir Matrosen tun müssen, ist das Schiff über die Taue festzuhalten. Geschafft!

Beim nächsten Anlegemanöver zeigt sich wieder die Hilfsbereitschaft der Iren. Ein vorbeilaufender Mann stellt direkt seine Einkaufstaschen ab, als er uns sieht, und hilft uns beim Vertauen. So langsam bekommen wir aber auch Übung und es klappt immer besser.

Die nächsten Tage fahren wir flussaufwärts und auf den Lough Ree, einen großen See in den sogenannten Heartlands, der Mitte Irlands. Bei Sonnenschein glitzert das Wasser, die Wiesen ringsum leuchten grün und das Schiff wackelt im Wind. Schwanenfamilien ziehen vorbei, Kormorane blicken von Markierungspfeilern auf uns herab.

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Als wir am dritten Tag einer Familie beim Anlegen helfen, lächelt unser Großer mir verschmitzt zu – ja, nun können wir die helfende Hand am Steg sein!

Bei Regen ist das Fahren weniger entspannt, da die Sicht dann eingeschränkt ist. Dafür ist es auf dem festgemachten Boot umso gemütlicher. Wir spielen Karten, lesen, schreiben, sitzen da und schauen dem Regen zu. „Jetzt ne heiße Schokolade, bei DEM Wetter“ ist bald der Lieblingssatz der Kinder.

Am vorletzten Tag habe ich meinen Boots-Moment. Morgens ist strahlend blauer Himmel, die Sonne glitzert auf dem glatten See, die Vögel zwitschern und die Schwanenfamilie schiebt sich mampfend durchs Schilf. Kein Mensch weit und breit. Es ist herrlich. So habe ich mir das vorgestellt!

Das Schöne am Hausboot ist für mich zum einen die Teamarbeit als Familie, zum anderen das Entschleunigen. Kein Programm, keine Ablenkung, einfach nur Zeit gemeinsam zum Lesen und Spielen.

Am Tag der Rückgabe des Boots treffen wir den bärtigen Iren wieder. Wir erzählen von unseren Anfängererfahrungen. Als wir ihm gestehen, dass wir ihm seinen Adapter gerne wiedergeben würden, dieser aber noch am Wasserhahn der vorherigen Marina hängt, lacht er: „That’s why they don’t give you one“. Irischer Humor.

Würde ich einen Hausbooturlaub empfehlen? Ja! Aber mein Tipp:

Nehmt euch vor dem eigentlichen Ablegen Zeit für eine Fahrt unter Anleitung. Lasst euch das Anlegen zeigen und übt es gemeinsam, bis ihr euch sicher fühlt und ruhig starten könnt. Das nimmt euch Druck vor dem ersten eigenen Anlegen. Es ist wirklich kein Hexenwerk, aber es dauert etwas, bis man ein Gefühl für das Boot hat, für den Einfluss von Wind und Strömung.

Dann könnt ihr das auch als Landratten wie wir gemeinsam meistern.

Ihr möchtet ein Hausboot in Irland mieten?

Gerne buchen wir ein passendes Boot für euch und geben euch Tipps aus unserer persönlichen Erfahrung. Außerdem bekommt ihr eine Packliste von uns, sodass ihr an Bord bestens ausgerüstet seid.

Natürlich können wir auch weitere Reisebausteine wie Flüge, Mietwagen und Unterkünfte vermitteln.

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Wer schreibt hier?

Ich bin Viola, Mama von zwei Jungs und Gründerin der Reiseagentur "Die Welt wartet" für Elternzeitreisen und Familienreisen.

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Die Welt wartet - Viola Ehrig
Viola

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