Reisefeedback - Australien Ostküste mit Baby
Janina, Niki und Emil haben ihre Elternzeitreise nach Australien bei uns gebucht. Wir freuen uns riesig, dass sie nach ihrer Rückkehr ihre Erfahrungen und Erlebnisse mit uns geteilt haben.
Die drei waren im Wohnmobil entlang der Ostküste von Cairns nach Sydney unterwegs. Mehr zu ihrer Reiseroute, ihren Highlights in Australien und Erfahrungen zum Fliegen mit Baby lest ihr hier.
Überlegungen und Entscheidung
Wir haben uns noch während Coronazeiten dazu entschlossen, eine 1-monatige Elternzeit nach Australien mit unserem ersten Kind zu machen. Gründe für Australien waren, dass es immer schon ein Traum meiner Frau war, wir über den deutschen Winter wegwollten, und zwar irgendwohin wo es warm ist (möglichst eine „Schönwettergarantie), und uns hohe Standards bezüglich Gesundheitswesen und Infrastruktur für dieses Abenteuer auch wichtig waren.
(Spoiler: Nach der Reise wurde auch ich zum ganz großen Australien-Fan.)
Zu den Hauptsorgen gehörten, dass wir uns nicht sicher waren, ob wir fürs Campen gemacht sind, ob der Kleine den Flug (und die Hitze) gut mitmachen wird, und natürlich die giftigen Tiere.
Rückblickend können wir sagen, dass wir absolut fürs australische(!) Campen gemacht sind, auch wenn wir zurück in Europa immer noch nicht viel damit anfangen können. Flug und Hitze waren mit unserem Kleinen gar kein Problem---Glück gehabt.
Und wegen der giftigen Tiere: darüber müssen wir im Nachhinein fast lachen. Darüber sollte sich niemand Gedanken machen.
Wir sind online auf Die Welt Wartet gestoßen und waren schnell überzeugt. In einigen Telefonaten wurden wir super beraten und unsere verbleibenden Sorgen wurden vollständig ausgeräumt, sodass wir dann auch ganz schnell Flug, Wohnmobil, und Hotels für die ersten beiden und letzten paar Nächte bereit hatten. Viola war dabei grandios, super erreichbar, hat uns in unseren Wünschen und Sorgen immer genau zugehört und verstanden, und alles super schnell und reibungslos für uns geplant und gebucht.
Daten und Fakten unserer Reise
Wir sind am 1.11.2022 mit Singapur Airlines von München nach Cairns geflogen, haben dort zwei Nächte im Hotel verbracht und dann unseren Mietwagen (Anbieter Maui, gebucht über Die Welt Wartet / Modell Beach) abgeholt.
Mit dem sind wir dann die Küste gegen Süden bis nach Sydney gefahren, wo wir am 26.11.2022 angekommen und direkt das Wohnmobil abgegeben haben. Nach weiteren 5 Nächten in Sydney im Hotel, sind wir dann am 2.12.2022 wieder nach München geflogen.
Wir haben für den Flug 2430€, die Hotels 215€ und 730€, das Wohnmobil mit allem 5330€, Rücktritt- und Auslandskrankenversicherung knapp 300€ gezahlt. Mit den gut 5000€, die wir vor Ort noch gebraucht haben (wobei wir an nichts gespart und auch fleißig eingekauft haben), sind das gute 14,000€. Das ist schon ein sehr stolzer Preis, aber wir würden es wieder tun.
Reiseverlauf
Der Hinflug
Wir hatten einen Zwischenstopp in Singapur, was die Strecke grob in der Hälfte aufteilt. Die Umstiegszeit war ziemlich kurz (wir mussten am Ende sogar Rennen, um den Anschluss noch zu erwischen).
Wir wollten keine Zeit in Australien verlieren, ansonsten wären wir wahrscheinlich zwei oder drei Nächte in Singapur geblieben, um die Strecke aufzuteilen.
Wir sind um 12:20 gestartet, was wir als sehr angenehm empfanden und auch prima funktioniert hat. Unser Kleiner hat den ganzen Flug super mitgemacht. Er war wider Erwarten fast den kompletten ersten Flug munter, aber immer guter Laune. Dann ist er eingeschlafen und fast den kompletten zweiten Flug durchgeschlafen. Versucht auf jeden Fall ein Babybay im Flieger zu bekommen. Auch wenn das offiziell nur bis zu einer gewissen Größe/Gewicht geht, ist es auch für etwas größere/schwerere Kinder praktisch und problemlos möglich. Zudem bekommt man dann Sitze vor einer Wand, wo man automatisch auch mehr Fußraum hat.
Viola von Die Welt Wartet hat das alles für uns klar gemacht und gebucht. Mit dem Service von Singapur Airlines waren wir auch sehr zufrieden.
Insgesamt würden wir hier wohl alles wieder genauso machen, oder eben 2-3 Nächte Zwischenstopp einlegen wenn man die Zeit dazu hat.
Unsere Reiseroute
Hier haben wir euch unsere Stopps aufgelistet:
1. Cairns
2. Palm Cove
3. South Mission Beach
4. Townsville
5. Airlie Beach
6. Cape Hillsborough National Park
7. Torquay Beach, Hervey Bay
8. Rainbow Beach
9. Noosa Heads
10. Caloundra – Brisbane – Burleigh Heads
11. Byron Bay
12. Coffs Harbour – Port MacQuarie – Lake MacQuarie
10. Sydney
12. Erfahrungen und Tipps
Cairns
Da ist erstmal der Großteil unseres Gepäcks nicht angekommen. Es gab von Singapur Airlines
300 Dollar in bar, damit man sich erstmal etwas kaufen kann. Obwohl das nach einer 24 Stunden Reise mit einjährigem natürlich erstmal ärgerlich ist, war es schlussendlich kein großes Problem. Glücklicherweise war der Koffer mit den wichtigsten Sachen für den Kleinen dabei.
Vom Flughafen sind wir mit einem Taxi ins Hotel und sind direkt ins Bett (es war dann Abend).
Unser Kleiner hatte auch nur in der zweiten Nacht eine kurze Wachphase, den Jetlag aber dann direkt problemlos überwunden.
Cairns war prima zum Ankommen. Neben (erzwungenem) Shopping wegen fehlendem Gepäck haben wir dort die meiste Zeit auf dem traumhaften Wasserspielplatz bei Muddy’s Cafe und in der Cairns Lagoon verbracht. Außerdem gab es auch gutes Seafood.
Cairns ist nicht unbedingt für seine Sehenswürdigkeiten bekannt, weshalb wir auch nicht das Gefühl hatten, irgendwas zu verpassen.
Nach zwei Nächten haben wir dann gegen Mittag unseren Camper abgeholt (kurze Fahrt mit dem Taxi). Unerfahrene sollten ungefähr 1-2 Stunden für die Übergabe einplanen, obwohl die App des Anbieters, die man schon vorneweg installieren konnte, sehr gute Erklärvideos hat. Man kann auch problemlos eine Weile herumprobieren, bis man den richtigen Kindersitz gefunden hat.
Dann sind wir erstmal in einen Supermarkt aufgebrochen um unseren Kühlschrank und die Regale zu füllen.
Danach wollten wir nicht mehr zu lange fahren und haben uns für Palm Cove als ersten Stopp entschieden.
Palm Cove
Schöner Campingplatz direkt am Meer mit einem schönen Strand, aber sonst nicht viel los. Als erster Stopp super, aber viel Zeit braucht man hier nicht. Hier haben wir dann auch unsere verbleibenden Gepäckstücke in Empfang genommen, was erstaunlich gut funktioniert hat. Nach einer Nacht (mit dem einzigen Regenschauer in den ersten Wochen) und einem schönen Strandspaziergang, sind wir direkt wieder aufgebrochen nach South Mission Beach.
South Mission Beach
Auf dem Weg dorthin haben wir bei Babinda Boulders angehalten, was vor allem ich beeindruckend fand. Man kann dort gut Baden und bekommt ein wenig Dschungelfeeling. (Wir haben alles weiter nördlich von Cairns, also auch den Daintree Rainforest aus Zeitgründen schweren Herzens ausgelassen).
South Mission Beach selbst haben wir auch als verschlafener und kleiner wahrgenommen als erwartet. Wir konnten die zwei Nächte dort super nutzen, um ein wenig vorauszuplanen (vor allem größere Ausflüge wie die Whitsunday Islands oder Bootstouren zum Great Barrier Reef) und unseren Rhythmus zu finden. Außerdem ist der lange breite Sandstrand wahnsinnig schön, um einfach runterzufahren. Nach den zwei Nächten fühlten wir uns schon wie richtige Camper und sind weitergefahren nach Townsville.
Townsville
Auf der Strecke machten wir wieder eine Pause bei den Jourama Falls. Die etwas abenteuerliche Anfahrt mit dem großen Wohnmobil hat sich absolut bezahlt gemacht. Man kann dort eine kleine Wanderung machen (zum Aussichtspunkt für die Wasserfälle), aber auch unterwegs baden gehen. Wir würden den Zwischenstopp auf jeden Fall empfehlen.
Die Highlights in Townsville sind wohl der Rockpool (ohne Quallen) direkt am Meer, sowie der Castle Hill Lookout (besonders schön zum Sonnenuntergang). Zu beidem kann man gut auch mit dem Wohnmobil hinfahren, falls der Campingplatz weiter weg ist.
Den Castle Hill hochzulaufen kann ein prima Workout sein, man kann aber auch komplett bis ganz rauffahren.
Wir haben von Townsville aus auch einen Tagesausflug zu Magnetic Island gemacht. Wir haben das Wohnmobil beim Hafen geparkt und sind auf der Insel per Bus herumgefahren, was einwandfrei funktioniert.
Neben den unzähligen traumhaften Stränden und gutem Essen, haben wir auch eine Wildlife Tour mit Bungalow Bay Koala Village gemacht. Dort konnte man einige heimische Tiere sehen und manche auch streicheln, wobei es uns natürlich vor allem um die Koalas ging. Insgesamt war die Tour nett und es war aufregend einen Koala zu streicheln, aber vor allem mit kleinem Kind definitiv kein muss.
Wir sind dann nach nur einer Nacht in Townsville direkt nach unserem Ausflug zu Magnetic Island weitergefahren nach Airlie Beach, wo wir 4 Nächte verbrachten.
Airlie Beach
Airlie Beach war für uns hauptsächlich eine Sprungrampe für Ausflüge. Gleich am ersten Tag machten wir eine Bootstour zum Whitehaven Beach auf den Whitsunday Islands. Und ja, es ist dort wirklich so schön (wenn man mit dem Wetter so Glück hat wie wir). Den Helikopterrundflug fand der Kleine leider nicht so toll, weshalb sich Mama auch nicht so gut entspannen konnte. Wert war er es trotzdem allemal. So eine Gelegenheit hat man halt nicht oft. Obwohl die Hin- und Rückfahrt schon viel Zeit in Anspruch nehmen und es relativ laut wird, er auch das super mitgemacht.
Am nächsten Tag sind wir mit einem deutlich größeren Boot zu einem Pantoon (befestigte Plattform) auf dem Great Barrier Reef aufgebrochen.
Wieder war die Fahrt zwar lange, aber problemlos. Das ist eine geniale Möglichkeit, das Riff mit kleinem Kind zu erkunden. Von der Plattform aus kann man mit einem kleineren Boot mit Glasboden übers Riff fahren, schnorcheln, tauchen, und auch Helikopterrundflüge machen. Gleichzeitig verbringt man nicht den ganzen Tag auf einem kleinen Boot. Hier haben wir uns abgewechselt, sodass meine Frau schnorcheln und nochmal in Ruhe ohne Kind Heli fliege, und ich einen Tauchgang machen konnte. Insgesamt war das für uns ein sehr gelungener Kompromiss, nachdem wir ganz im Norden ein wenig verplant haben, gleich nach Ausflügen zum Great Barrier Reef zu schauen.
Diese beiden Touren haben wir während der Reise von South Mission Beach aus gebucht. Wir hatten wahrscheinlich Glück, noch Plätze bekommen zu haben, da die Saison immer noch wegen Corona ruhig losging.
Unseren letzten Tag in Airlie Beach haben wir als Pausetag zwischen den vielen Auto- und Bootsfahrten eingeplant, was uns und dem Kleinen sehr guttat. Wir sind in den (nicht allzu aufregenden) Ort spaziert und haben den Tag in der schönen Lagune von Airlie Beach verbracht.
Am nächsten Morgen sind wir gleich früh aufgebrochen zum Cape Hillsborough National Park.
Cape Hillsborough National Park und Fahrt nach Torquay Beach
Der Campingplatz und Strand im Cape Hillsborough National Park waren mit eines unserer Highlights der gesamten Reise. Obwohl dort nichts „los ist“, hätten wir hier viele Tage verbringen können, weil es einfach so wunderschön und entspannt war. Bekannt ist der Park für die Kängurus, die man zum Sonnenaufgang (bei uns war das vor 5 Uhr morgens) am Strand sehen kann. Aber selbst, wenn es die nicht gäbe, würden wir Cape Hillsborough jedem wärmstens empfehlen.
Von hier stand uns eine lange Autostrecke bis zum nächsten größeren Ziel, Torquay Beach (Hervey Bay), bevor.
Diese Strecke unterteilten wir in mehrere Etappen mit zwei Übernachtungen. Zuerst fuhren wir bis nach MacKay, wo wir im öffentlichen Freibad „Bluewater Lagoon“ eine Mittagspause machten. Obwohl wir sonst von MacKay nichts gesehen haben, war allein dieses (gratis) Freibad schon einen Zwischenstopp wert.
Nachdem wir uns dort ausgepowert hatten, schafften wir die Fahrt bis nach Yeppoon. Dort kamen wir spät Abends an, und fuhren früh am Morgen wieder los, nutzten Yeppoon also wirklich nur als Wegteiler. Von dort fuhren wir für eine weitere Übernachtung zum Horizons Kangaroo Sanctuary, wo ein Pärchen privat verletzte (meist angefahrene) Kängurus bzw. deren Kinder aufnehmen und dort auch Leute campieren lassen (cash only).
Das Sanctuary liegt sehr schön mit traumhaften Sonnenuntergängen und die Kängurufütterung war beeindruckend (man konnte sie streicheln und sah oft auch Jungtiere in den Beuteln aus der Nähe), aber der Eigentümer war mit seiner offenen Gesellschaftskritik und seinen Untergangsszenarien etwas gewöhnungsbedürftig. ;)
Vom Horizons Kangaroo Sanctuary fuhren wir dann mit einem Mittagsstopp in dem idyllischen Strandort Bagara bis nach Torquay Beach (Hervey Bay).
Torquay Beach Hervey Bay
In Torquay Beach gibt es einen kleinen Campingplatz direkt am Strand der Hauptpromenade und wir hatten das Glück noch einen Stellplatz mit direktem Strandzugang zu ergattern. Wir nutzten die Zeit dort in erster Linie, um am Strand zu spielen und zu entspannen. Am kommenden Tag ging es dann direkt weiter nach Rainbow Beach.
Rainbow Beach
Auch in Rainbow Beach gibt es einen traumhaften Campingplatz in Strandnähe. Mit den ikonischen bunten Stufen, den 4x4 Fahrzeugen am Strand, und Wanderausflügen zu Small Carlo Sandblow und Carlo Sandblow war Rainbow Beach ein echtes Highlight. Von hier an war jeder Stopp ein Highlight. Am nächsten Tag war dann auch schon Noosa Heads dran.
Noosa Heads
Ein wahrhaft traumhafter Ort mit vielen Möglichkeiten. Der Noosa National Park Coastal Walk mit den Fairy Pools und dem Hell’s Gate war atemberaubend. Wir sind bis zum Sunshine Beach gegangen und von dort mit dem Bus wieder zur Hasting’s Street gefahren, was super funktioniert hat. Ein absoluter Geheimtipp war, mit einer Decke, Snacks und Getränken für den Sonnenuntergang zum Noosa River Entrance Beach zu fahren. Obwohl wir noch ewig in Noosa bleiben hätten können, mussten wir nach nur zwei Nächten weiter nach Caloundra.
Caloundra – Brisbane – Burleigh Heads
Entlang dieses Teils der Küste ist gefühlt jeder Ort paradiesisch. Auch in Caloundra wären wir gerne noch eine Nacht länger geblieben, fuhren aber wieder nach einer Nacht gleich weiter. Nachdem as an diesem Tag 36 Grad hatte, hielten wir in Brisbane nur für einen Mittagsstopp, den wir komplett am South Bank Boat Pool verbracht haben. Dieser Teil von Brisbane war auf jeden Fall sehenswert und die Fahrt in die Stadt absolut wert. Am Abend kamen wir dann in Burleigh Heads – Gold Coast an. Das war dann erstmal der letzte traumhafte Küstenort, an dem wir nur eine einzelne Nacht geblieben sind.
Byron Bay
Die nächste Station war 4 Nächte in Byron Bay, unser persönliches Highlight der Reise. Wieder konnten wir einen Stellplatz mit direktem Zugang zum Strand ergattern. Der Campingplatz liegt direkt am Rand des „Zentrums“ von Byron Bay, weshalb es dort besonders einfach war mit schlafendem Kind im Buggy nochmal loszuziehen, um durch den zauberhaften Ort zu schlendern, etwas Trinken zu gehen, und Abend zu essen. Von Byron Bay aus kann man auch Schnorchel oder Tauchausflüge zum Julian Rock machen. Obwohl ich leider nur noch einen Platz zum Schnorcheln ergattern konnte, kann ich das nur empfehlen. Um ehrlich zu sein, war das Schnorcheln am Julian Rock eindrucksvoller als Tauchen am Great Barrier Reef. Die Artenvielfalt auf so kleinem Raum war echt umwerfend (inklusive verschiedener Haie, Schildkröten, Feuerfische, etc). Auch der Coastal Walk zum Leuchtturm (vorbei am östlichsten Punkt Australiens) ist mit Kindern gut zu bewältigen und hat uns super gefallen. Obwohl das mit einer der längsten Stopps unserer Reise war, verging er viel zu schnell.
Coffs Harbour – Port MacQuarie – Lake MacQuarie
Die nächste eigentliche Station war Sydney, also auch unsere letzte. Da die Strecke von Byron Bay aber doch sehr weit ist, machten wir einen Zwischenstopp in Coffs Harbour (der Spaziergang über den Marina Walkway zum Muttonbird Island Nature Reserve war sehr idyllisch und eine gute Bewegungsgelegenheit für die Pause), einen in Port MacQuarie, und einen letzten am Lake MacQuarie. An beiden Orten verbrachten wir aber nicht genug Zeit um wirklich etwas darüber sagen zu können. Dann ging es früh morgens los nach Sydney.
Sydney
Wir sind direkt zur Abgabestation für das Wohnmobil gefahren und haben erst beim Ausräumen des Wohnmobils gemerkt, dass wir viel zu viel gepackt haben. Irgendwie hat dann aber doch alles in ein Taxi gepasst, das uns zu unserem Hotel auf der Kent Street gebracht hat. Die letzten 5 Nächte in Sydney war das dritte Highlight der Reise. Wir verbrachten auch dort viel Zeit auf den genialen Wasserspielplätzen, besichtigten die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, machten einen Ausflug zum Taronga Zoo, nach Manly (unbedingt versuchen die Rückfahrt zum Sonnenuntergang zu machen; ein unglaublich schöner Blick auf das Opera House), zum Bondi Beach und auf den Fischmarkt. Jeder einzelne war ein absoluter Erfolg, aber auch die Stimmung der Stadt im Allgemeinen hat es uns total angetan. Nach 20 Stunden Rückreise, die auch wieder unerwartet entspannt war, sind wir dann müde, aber glücklich und mit unserem Gepäck wieder in München angekommen.
Erfahrungen und Tipps
- Mit Kind darf man praktisch alles mit in den Flieger nehmen was sonst verboten ist. Wasser (egal wie viel), Thermoskanne mit Wasser, Gläschen, Pre Milch, jegliche Babynahrung/snacks etc. Wir waren für gefühlt eine Woche ausgestattet und es war absolut kein Problem. Den Buggy kann man auch zusätzlich kostenfrei mitnehmen und wurde direkt am Flugzeug abgegeben und beim Aussteigen auch wieder direkt zur Tür gebracht.
- Da europäische Kindersitze keine Zulassung in Australien haben, mussten wir einen beim Wohnmobil dazubuchen.
- Wenn’s im Wohnmobil sehr scheppert, ist es vermutlich das Blech im Ofen. Das haben wir während der Fahrt immer rausgenommen und auch die Besteckschublade und Topffächer mit Handtüchern etc ausgepolstert.
- Prepaid SIM Karten fürs Handy bekommt ihr in den meisten Tankstellen und Supermärkten. Für ungefähr 20-30 Dollar bekommt man da grob 10-20GB mobile Daten pro Monat, womit wir super zurechtgekommen sind. Wir hatten zuerst Vodafone versucht, aber Telstra hatte tatsächlich weitaus besseren Empfang entlang unserer Route und ist unwesentlich teurer.
- Die Straßen in Queensland zwischen Cairns und Brisbane (sprich die A1) ist nicht sonderlich gut. Sie ist fast ausschließlich einspurig, hat viele Schlaglöcher und ist insgesamt ein wenig holprig. Mit einem normalen Auto oder kleinem Wohnmobil ist das wahrscheinlich völlig egal, aber in unserem Modell war es hinten drin während der Fahrt schon ziemlich laut – es hat gescheppert und geknarzt. Vor allem Abend/Nachtfahrten währenddessen der Kleine schlafen hätte sollen waren dadurch nicht so angenehm, wie wir es uns erhofft hatten. Er ist dann doch häufiger aufgewacht und der Lärmpegel war auch für uns manchmal etwas stressig.
- Wir haben vieeeel zu viel gepackt, für uns alle drei. Nachdem das Wetter wirklich gut war und man an den Campingplätzen problemlos waschen kann, hätte ein Drittel davon locker gereicht. Packt lieber etwas zu knapp und kauft euch vor Ort noch das eine oder andere Teil als umgekehrt. (Gilt auch für Sonnencreme, Pflegeartikel, Kindernahrung, etc)
- Wir hatten eine Kraxe von Deuter dabei. Wir haben sie zwar schon manchmal verwendet, würden sie aber rückblickend daheimlassen. Die Trage hätte völlig gereicht.
- Außer einer Kreditkarte (für Australien freischalten lassen, falls das notwendig ist) braucht ihr nichts, wenn ihr damit auch gebührenfrei Geld abheben könnt. Bargeld mitzubringen ist nicht notwendig und wir hätten fast den gesamten Urlaub ganz ohne Bargeld machen können.
- Unser Buggy lässt sich komplett flach machen zum Schlafen (easywalker), was wir als sehr praktisch empfunden haben. Wenn wir abends mal unterwegs waren, dann ja immer mit schlafendem Kind im Buggy.
- Wir hatten auch ein UV-undurchlässiges Tuch dabei, das wir mit Magneten flexibel am Buggy befestigen konnten, worüber wir auch sehr froh waren.
- Auch wenn es im Wohnmobil einen Gasherd, Ofen, und auch einen Außengrill gibt, hatten wir trotzdem schnell genug von Gemüse/Kartoffeln schälen, schneiden, kochen, etc. Vor allem im Ofen braucht alles so lange, dass er fast überflüssig ist. Wir haben schnell auf andere gesunde Alternativen umgeschwenkt, die einfacher und schneller zuzubereiten sind (Rohkost, Dinge die man einfach in Wasser kochen kann, oder auch mal fertiges Mikrowellengemüse).
• Wir haben alle Campingplätze erst direkt vor Ort gebucht, was online oder per Telefon ganz fix funktioniert. Nur einmal haben wir an unserem „Wunschcampingplatz“ keinen Platz mehr bekommen. (Wir waren aber auch kurz vor der Hauptsaison und erst kurz nach der „Öffnung“ nach Corona dort, es war also insgesamt nicht viel los.)
- Kurz vor Abflug bekamen wir etwas Panik, ob wir überhaupt ins Meer gehen können werden, da ja ab November die Stinger Season beginnt. Für uns war das aber entlang der gesamten Strecke kein echtes Problem. An allen „größeren“ oder „bekannteren“ Stränden gab es bereits stinger nets und selbst wenn es keine gab, erklärten uns Einheimische und Lifeguards oft, dass sie das Risiko noch als sehr gering einschätzen. Da gibt es wohl ein paar saisonale Faktoren, sodass das jedes Jahr anders sein kann. Insgesamt gingen wir zwar nicht einfach überall (vor allem im Norden) ohne Nachfragen irgendwo Wasser, aber es gab eigentlich überall eine sichere Möglichkeit.
- Da unser Kleiner in dem Alter nicht allzu gerne lange wach im Autositz saß, haben wir alle Fahrtstrecken eingeteilt in „ganz früh los“ (sodass er noch weiterschläft), über den Mittagsschlaf, oder „in die Nacht rein“ (also abends los, sodass er dann einschläft). Insgesamt hat das gut geklappt, aber wir waren auch immer flexibel.
- Bei den meisten Campingplätzen ist die Rezeption nur bis 5 oder 6 Uhr für Checkin besetzt. Man kann jedoch überall problemlos auch später einchecken. Mit einem kurzen Anruf haben wir dann immer einen Code und Anleitung per SMS bekommen, sodass wir unseren Schlüssel, Plan, Stellplatz, Plan, Toilettencodes, etc. aus einem Briefkasten holen konnten, egal wie spät es war.
- Nachdem unser Kleiner immer schon so gegen 7 geschlafen hat und man dann ja im Regelfall nichts mehr unternimmt, waren auch wir jeden Tag ziemlich bald im Bett und haben dann die weitere Reise geplant, gelesen, oder auch einfach früh geschlafen. Das hat richtig gutgetan. Nur an Orten, wo der Campingplatz direkt in Gehweite von Lokalen oder dem Zentrum war, sind wir mit schlafendem Kind im Buggy noch zum Essengehen aufgebrochen.
- An Nahrung und Pflege- und Hygieneprodukten bekommt man überall alles genauso wie man es auch bei uns gewohnt ist. Von Pre Milch, Quetschies, Snacks bis hin zu Windeln, Cremes, Feuchttüchern etc., da muss man sich gar keine Gedanken machen.
- Australier sind super kinderfreundlich. Das merkt man nicht nur an den Leuten, sondern auch der Infrastruktur. Es gibt so viele tolle öffentliche (gratis) Spielplätze, die perfekt gewartet sind. Das absolute Highlight unseres Kleinen waren die Wasserspielplätze. Außerdem gibt es praktisch an jedem Strand sehr gepflegte Duschen und Toiletten. Es ist uns praktisch nie passiert, dass auf einer öffentlichen Toilette kein Klopapier, oder die Seife aus war und selbst die pingeligeren unter uns mussten sich dort nie ekeln. Zudem gibt es meistens auch eigene Familien- bzw. Wickelräume.