Reisebericht Kanada mit Kind - Westküste mit dem Wohnmobil
Mit dem Wohnmobil durch Westkanada
Unsere liebe Kollegin Jenny war mit ihrer Familie im Westen Kanadas im Wohnmobil unterwegs. Wir waren sehr neidisch, als wir traumhafte Bilder von unterwegs bekommen haben. Daher haben wir ihr gleich nach ihrer Rückkehr ganz viele Fragen zu ihrer Reise gestellt.
Jenny, wie lange wart ihr unterwegs und wie war eure Reiseroute in Kanada?
Wir waren insgesamt 3,5 Wochen unterwegs. Am Anfang waren wir 2 Nächte im Hotel in Calgary und haben danach unser Wohnmobil für 3 Wochen gehabt.
Wir sind von Calgary erst in den Dinosaurier Provincial Park gefahren, danach nach Banff, Lake Louise, nach Golden, Jasper und über Kamloops und Whistler nach Vancouver.
Dann sind wir mit der Fähre nach Vancouver Island haben Nanaimo, Tofino und Victoria besucht und sind mit der Fähre wieder zurück nach Vancouver gefahren.
Nach der Wohnmobilrückgabe sind wir direkt zum Flughafen und wieder nach Hause geflogen.
Wie hat der Flug mit Kind geklappt?
Beide Flüge haben super geklappt!
Ich finde bei Flügen mit Kindern ist alles erlaubt was funktioniert.
Natürlich dufte unsere Tochter mehr Serien gucken als zuhause und auch beim Bordservice hat sie die Gunst der Stunde erkannt und bei den Säften und Keksen mehr zugeschlagen als zuhause. Man sollte die Reise für alle einfach so angenehm wie möglich gestalten. Der Rückflug war ein Nachtflug und unsere Tochter war tatsächlich die, die als erstes und am besten geschlafen hat.
Wir haben den Kinderkoffer „Jetkids“(Affiliatelink) indem ihr Spielzeug war und man kann den Koffer im Flugzeug so umbauen, dass der Flugzeugsitz verlängert wird. Sie hatte es also sehr bequem und konnte ihre Beine gut ausstrecken. Auch beim Umsteigen In Frankfurt hat sich der Koffer wieder bezahlt gemacht, da wir uns durch eine Verspätung ziemlich beeilen mussten. Sie konnte sich einfach auf den Koffer setzen und hatte sogar Spaß dabei zum nächsten Gate zu düsen.
Wie lief bei euch ein durchschnittlicher Reisetag ab?
An einem durchschnittlichen Reisetag haben wir uns früh fertig gemacht, gefrühstückt und dann sind dann mit dem Wohnmobil weitergefahren. Je nachdem wann wir losgekommen sind, haben wir unterwegs eine Mittagspause gemacht und etwas gegessen oder dann auf dem nächsten Campingplatz.
Wir sind im Schnitt ca. 2 Stunden am Tag gefahren, was für uns super gepasst hat. Sehr angenehm war auch, dass wir kein Bett bzw. keine Sitzecke umbauen mussten. Wir hatten zwei feste Betten und zusätzlich eine Sitzecke. Unsere Tochter hat das Alkoven Bett über den Fahrersitzen geliebt, weil es natürlich Hochbett-Feeling hat.
Die Nachmittage haben wir dann unterschiedlich vor Ort genutzt, je nachdem wo wir gerade waren. Am Abend haben wir eigentlich immer ein Lagerfeuer gemacht und den Tag gemütlich ausklingen lassen. Auf einigen Campingplätzen in den Nationalparks konnte man sich kostenfrei Feuerholz mitnehmen und das war für uns natürlich super.
Würdest du eine Reise im September empfehlen?
Wenn ihr noch keine schulpflichtigen Kinder habt, würde ich euch voller Überzeugung den September als Reisemonat für Kanada empfehlen. Da unsere Tochter nächstes Jahr in die Schule kommt, haben wir dieses Jahr nochmal genutzt, in dem wir nicht in der Hochsaison reisen müssen.
Des Weiteren ist auch weniger los und gerade die touristischen Hot Spots nicht komplett überlaufen. Da wir uns wegen der Temperaturen nicht ganz sicher waren, haben wir einen Heizlüfter zum Wohnmobil dazu gemietet, diesen haben wir tatsächlich aber nie genutzt. Natürlich waren die Nächte, vor allem in den Bergen, auch mal kühler (ca. 10°C), aber das hat uns nicht gestört. Frühmorgens haben wir dann die Heizung angemacht, bevor wir aus dem Bett gekrabbelt sind, damit es zum Umziehen angenehm warm ist. Ansonsten haben wir die Heizung nicht gebraucht.
Wir sind Anfang September in Calgary mit 34°C gestartet und haben von Badesachen bis hin zu Mütze bei der Gletscherwanderung alles gebraucht. Regenkleidung sollte man auch dabeihaben, aber wir hatten ziemliches Glück mit dem Wetter und insgesamt nur 3-4 Regentage.
Ist Kanada ein kinderfreundliches Land? Ist es einfach, mit Kind dort zu reisen?
Ich empfand Kanada als ein kinderfreundliches Land.
Unsere Tochter hat in jedem Restaurant direkt Malsachen oder Spielzeug bekommen und es gab immer eine Kinderkarte. Selbst bei der Pfandrückgabe oder beim Briefmarken kaufen in der Post hat sie kleine Geschenke wie z.B. Sticker oder Tattoos bekommen.
Ich finde auch das das Reisen vor Ort ziemlich einfach ist mit Kind. Bei vielen Ausflügen sind Kinder bis 5 Jahre kostenfrei und man trifft auch viele Familien mit Babys und Kleinkindern.
Hast du einen Tipp für Familien?
Als Tipp für Familien mit Kindern so ab 5 Jahren kann ich den Dinosaurier Provincial Park ca. 2,5 Std von Calgary empfehlen. Die Landschaften dort sind atemberaubend und es gibt einen tollen Campingplatz. Es werden geführte Touren angeboten oder man macht sich selbst auf den Weg und bestaunt die Dino-Fossilien.
Des Weiteren gibt es in Calgary im Shoppingcenter „The Core“ einen botanischen Garten, in dem es auch ein Spielplatz gibt und ein weiterer schöner Spielplatz war in Whistler im Village North. Erst schlendert man durch die schöne Fußgängerzone von Whistler und dann können sich die Kleinen auf dem Spielplatz austoben.
Was war dein persönliches Highlight in Kanada?
Das ist tatsächlich eine Frage, die mir im Freundeskreis sehr oft gestellt wurde.
Das EINE Highlight gab es nicht, es waren einfach mehrere unterschiedliche Höhepunkte. Ich fand die Fahrt durch die Rocky Mountains einfach atemberaubend. Nicht nur wegen der imposanten Berge, sondern auch wegen der Straßen, die sich durch die Berge schlängeln und hinter jeder Kurve hat ein neuer atemberaubender Anblick gewartet. Ich habe sehr viele Videos von den Autofahrten gemacht.
Andere Highlights waren die Gletscher oder auch die Städte Whistler und Victoria, die ich sehr schön fand.
Wie wirken sich die Waldbrände auf das Reisen aus?
Ein paar Wochen vor unserer Reise gab es die traurige Meldung über Waldbrände in der Region Jasper. Wir waren natürlich verunsichert, weil Jasper ein großer Punkt auf unserer geplanten Kanadareise war. Als wir in Calgary ankamen, waren die Brände gelöscht, aber die Campingplätze in Jasper blieben bis zum nächsten Jahr geschlossen. Man konnte aber wieder durch den Nationalpark Jasper durchfahren, durfte nur nicht anhalten. Wir haben hin her überlegt, ob wir das machen oder unsere Route anpassen. Schließlich haben wir aber beschlossen durch Jasper durchzufahren, weil der Icefields Parkway einfach auch ein großer Grund für unsere Reise nach Kanada war. Am Columbia Icefield war unser Startpunkt und bis zur Stadt Jasper haben wir ca. 2 Stunden benötigt. Ein Großteil der Strecke (über 100km) war wunderschön und von den Bränden nichts zu sehen. Ca. 30km vor Jasper hat man das traurige Ausmaß der Brände gesehen und auch in Jasper selbst war vieles abgebrannt.
Nichtsdestotrotz ist meine persönliche Meinung, dass der Icefields Parkway wunderschön ist und ich bin froh, dass wir ihn trotzdem gefahren sind und kann das auch empfehlen.
Ihr möchtet selbst mit Kind(ern) nach Kanada reisen? Kontaktiert uns.
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